Riesling aus Mosel-Schiefersteillagen in biodynamischer Bewirtschaftung – unser Credo für Vielfalt und Nachhaltigkeit

Ein Typ von Boden, fast nur eine Rebsorte, ein einziges Tal … langweilig? Nein, ein herausforderndes Geschenk! Schließlich reagiert der Riesling auf kleinste Unterschiede in Standort und Mikroklima; unser Mullay-Hofberg macht eindrucksvoll klar, wie auf nur einem Kilometer Hang ganz unterschiedliche Weine wachsen können. Vereint in ihrer Rebsorten-Art, jedoch von jeweils völlig eigenem Charakter. Solche Mikro-Vielfalt zeichnet große Weinbaugebiete aus, und die Mosel reiht sich hierin an der Spitze ein, neben dem Burgund, dem Douro, dem Rhein, der Rioja, dem Piemont, dem Bordeaux …

Auch wir als Winzer tragen dazu bei – mit unserem Respekt vor dem, was die Natur uns zu geben vermag und unserer Kreativität, diese Vorgaben bestmöglich umzusetzen. Daher startete unser Weingut 1995 mit der Umstellung auf den ökologischen Weinbau in eine neue Ära: Seitdem sind wir Mitglied im Bundesverband ökologischer Weinbau ECOVIN. Zurückblickend können wir sagen, dass dieser große und damals mutige Schritt ein voller Erfolg war, für unsere Weine, die Natur unserer Rebberge, und für uns persönlich. In der Folge integrierten wir zunehmend Methoden der biodynamischen Wirtschaftsweise, und seit dem Jahrgang 2013 sind wir Demeter®-zertifiziert. Wir setzen nun vollständig auf Biodynamie, zum Wohle der einmalig vielfältigen, uns anvertrauten Umwelt und unserer Weine. Denn als Landwirte sehen wir uns in unmittelbarer Verantwortung für ein Stückchen Erde. Es als etwas zu betrachten, was man einfach »nutzt« und vorrangig »ausbeutet« liegt uns unendlich fern. Dass über unseren Weinbergen wieder die Raubvögel kreisen, eine Unzahl von Insekten und Kleinlebewesen darin krabbelt, herumhuscht und -wühlt, sich sieben bedrohte Schmetterlingsarten wohl fühlen und eine unglaublich große Population des ›Weinschwärmers‹ ein Zuhause fand ist eine wunderbare Bestätigung für uns.

Der jüngste Schritt auf diesem Weg ist, in einem Seitental des Mullay-Hofbergs und im Rahmen des ›Moselprojekts‹ Ziegen zu halten. Diese so großartigen, liebenswerten Tiere sorgen für eine weitere Steigerung der Biodiversität und halten auf ganz natürliche Weise die Verbuschung in der Waldrand-Lage ›Pfefferberg‹ auf Abstand. Damit beugen sie schonend und umweltgerecht Vogelfraß, Beschattung sowie Feuchtestau (und damit erhöhtem Druck von Pilzkrankheiten der Reben) vor. Persönlich haben wir uns damit zudem einen alten einen Traum erfüllt: Tiere am Hof beseelen das ›große Ganze‹ einfach enorm.

Wir glauben, dass für große Weine – aber eben auch für das gesunde »Drumherum«, das wir kommenden Generationen möglichst unversehrt weitergeben möchten – Natur, Kultur und Mensch einen Einklang finden müssen. Diesen zu erspüren und sich in ihn einzuklinken ist ein Prozess, der Aufmerksamkeit erfordert, Sensibilität für die Vorgänge draußen, ein Stück Selbstlosigkeit, und Vertrauen in die Wege der Natur. Es macht uns glücklich, dass wir dies als Familie tun und Ihnen als Kunden Weine anbieten können, die nicht einfach ein gutes Produkt sind, sondern ein »Herzblut«, das die ganze Vielfalt dessen zeigt, was uns anvertraut ist.